die dunkle Nacht der Seele...
das Leben wird so oft von Stürmen heimgesucht. Und man ist nicht man selbst, wenn man sich in einem solchen Sturm befindet.
Sei nicht beunruhigt. Dieser dunkle Abgrund, durch den du vielleicht gerade reist, ist eigentlich eine Initiation. Es ist ein Weckruf, ein metaphysischer Kokon und ein Zerfall des Alten, damit das Neue wachsen kann.
Der innere Konflikt ist ein ständiger Kampf, der uns daran hindert, eine gute Entscheidung zu treffen. Es sind unsere Gedanken und Gefühle, die versuchen, sich über das hinwegzusetzen, von dem wir wissen, dass es moralisch richtig oder falsch ist. Dieses Gefühl äußert sich in Angst, Wut, Abscheu, Verwirrung, Einsamkeit, usw.
Es ist nicht leicht, den inneren Kämpfen, die in uns toben, offen zuzustimmen, aber ihre Existenz zu ignorieren und zu leugnen bedeutet, sich selbst der positiven Energie im Leben zu berauben. Innere Konflikte sind wie dein Schatten - du fütterst sie direkt oder indirekt. Anstatt deinen Gefühlen ausgeliefert zu sein, solltest du sie anerkennen, identifizieren und loslassen.
Dieses Ziel, von dem wir sprechen, ist das Ende der Illusion, das Ende der seelenzerstörenden Lebensweise, das Ende der Scheuklappen, die du dein ganzes Leben lang über deine Augen gelegt hast. Das Ende der Täuschung. Die Ent-täuschung.
Diese Erfahrung, in die du geworfen wurdest, ist keine Strafe, sondern ein Nährboden. Etwas in dir verwandelt sich langsam und ist im Begriff zu reifen - aber es erfordert Stille, Langsamkeit, Einsamkeit und die Bereitschaft, sich auf das Nichtwissen einzulassen.
Die dunkle Nacht der Seele ist melancholisch, ja, aber sie ist auch magisch. Sie ist die Dunkelheit vor der Morgendämmerung des neuen Lebens. Sie ist ein Tor zu Liebe, Hoffnung, Wahrheit, Sinn und Erkenntnis.
Es kann jedoch schwierig sein, den dichten Wald zu sehen, wenn man sich in den Bäumen verirrt hat.
Es gibt aber keinen Ozean ohne Wellen. Jedes Ereignis berührt das Leben irgendwo auf seiner Oberfläche. Es schafft Bewegung.
Nimm also alles, was kommt, mit beiden Händen. Sag nicht, dass es für dich unmöglich oder nicht möglich ist. Die Vorstellung, dass etwas nicht möglich ist, bedeutet, dass du dich dagegen wehrst. Das führt dazu, dass die Stürme länger andauern.
Stehe mit offenen Armen da. Sage: "Welche Stürme auch immer kommen, lass sie kommen, ich bin da."
Du wächst aus ihnen heraus. Du wirst größer.
copyright: Michèle Schons - © heartbreathing 2021